Die Martinskirche Münsingen
Namenspatron der Kirche ist der Heilige Martin von Tours. Die ersten Spuren des Kirchengebäudes stammen aus dem Jahr 804 n. Chr. Das Mittelschiff stammt aus dem 11. Jahrhundert, der Unterbau des Turms trägt das Datum 1250. "Neu" ist der ganz aus Stein gestaltete Turmhelm aus dem Jahr 1888.
Ab 1495 gestaltete Peter von Koblenz den Chor. Das Stern-Netzgewölbe des Chores ist in seinen Proportionen und in seiner geometrischen Konstruktion eine Meisterleistung. Die Bemalung aus dem Mittelalter zeigt eine reiche Ornamentik.
Ausstattung der Kirche
Der Taufstein stammt aus der Werkstatt des Peter von Koblenz. Dort hat ihn 1506 der bedeutendste "Geselle" gehauen.
An den südlichen Säulen stehen zwei Heiligenfiguren, die den ersten Märtyrer Stephanus (Anfang 15. Jh.) sowie den Evangelisten Johannes (Ende 15. Jh.) darstellen.
Das Altarkreuz stammt aus einer Werkstatt der Ulmer Schule (Ende 15. Jh.).
Den Kirchenraum schmückt die Kopie einer bemalte Holzdecke aus dem Jahr 1558.
Der Chorraum der Martinskirche erhielt seine farbigen Fenster (Künstler: Wolf-Dieter Kohler 1928-1985) bei der großen Renovierung 1960.
An der Süd- und Nordwand des Seitenschiffes finden sich drei Fenster aus unserer Zeit von der Künstlerin Ursula Nollau. Taufe und Abendmahl werden in ihnen dargestellt Themen.
In der Kirche liegt ein "Begleiter durch die Martinskirche Münsingen" aus. Dort finden Sie weitere Informationen zur Martinskirche Münsingen.
Taufstein, Altarkreuz und die Heiligenfiguren standen ursprünglich in der Stephanuskirche Gruorn.
Das Dorf Gruorn wurde 1938 in den Truppenübungsplatz einbezogen, weshalb die Bewohner wegziehen mussten. Im Laufe der Zeit zerfielen die Häuser und wurden dann abgerissen. Heute stehen nur noch die Stephanuskirche sowie das Schulhaus, das heute ein Museum sowie eine urige Gaststätte beherbergt.
Die Orgel der Martinskirche
Hauptwerk:
II. Manual
Bourdon 16'
Prinzipal 8'
Rohrflöte 8'
Oktave 4'
Superoktave 2'
(Vorabzug Quinte 1 1/3')
Mixtur 4fach 1 1/3'
Cornett 5 fach ab h°
Trompete 8'
Positiv:
III. Manual
Bourdon 8'
Salicional 8'
Prinzipal 4'
Rohrflöte 4'
(Vorabzug Quinte 2 2/3')
Sesquialter 2 2/3'+1 3/5'
Waldflöte 2'
(Vorabzug 1')
Scharf 3 fach 1'
Krummhorn 8'
Brustwerk:
IV. Manual
Gedackt 8'
Flöte 4'
Salicional 4'
Gemshorn 2'
(Vorabzug Quinte 1 1/3')
Larigot 2fach 1 1/3'+1'
Vox humana 8'
Pedal:
Subbaß 16'
Oktavbaß 8'
Gemshorn 8'
Choralbaß 4'
Rauschwerk 4 fach
(Vorabzug 2')
Bombarde 16'
Posaune 8'
Clairon 4'
Firma: Orgelbau Vier, Friesenheim
Baujahr: 1976
Gehäuse: Orgelbau Vier 1976
Obergehäuse: Christian Gotthilf Haußdörffer 1758
Disposition: 30 Register + 5 Vorabzüge / IV+P
Koppeln: IV/III, II/P, III/P, IV/P, Koppelmanual III/II auf I
Tremulanten: Hauptwerk/Positiv, Brustwerk
Fußtritt für Fortepedal
Mechanische Register- und Spieltraktur
Ausreinigung im Jahr 1994 durch Orgelbau Vier und 2022 durch Orgelbau Rensch (Lauffen am Neckar)